Digitale Bestattung

Digitale Bestattung – ein Trend auch in Deutschland?

Corona hat ja bekanntermaßen gravierende Veränderungen für die Gesellschaft und jeden einzelnen Menschen mit sich gebracht – seien es die zu Hoch-Zeiten eingeschränkten Kontakte, sei es  danach die sprunghaft angestiegene Zahl der Heimarbeitsplätze. Doch nun auch das: digitale Bestattungen. Das Thema erfährt einen kleinen Hype, doch was genau ist damit gemeint? Und: Ist das tatsächlich die Zukunft der Beerdigung?

Wir haben uns im Internet zum Thema digitale Bestattung umgesehen und entdeckt: In den Niederlanden war es offenbar schon vor Corona durchaus üblich, Angehörige oder Freunde aus der Ferne mit moderner Technik an einer Beerdigung oder einer Trauerfeier teilnehmen zu lassen. Streaming, die gleichzeitige Übertragung und Wiedergabe von Video- und Audiodaten, ist das Mittel der Wahl, um Menschen von überall her zuschalten zu können.

Professionelle Anbieter gehen so weit, nicht nur einen reinen Mitschnitt anzubieten, sondern ein interaktives Format. „Daher nutzen wir professionelle Fernsehkameratechnik, Licht und Ton, wenn eine Videodokumentation oder Live-Ausstrahlung gewünscht wird. Der zentrale ‚Programmpunkt‘ der digitalen Trauerfeier ist aber nicht der ‚Mitschnitt‘, sondern das Zusammenkommen der Gäste und die persönliche Anteilnahme der Gemeinde am Abschied, im Wechsel mit den Trauerreden und der Musik“, sagt beispielsweise Simone May, Inhaberin von Digitale Trauerfeier. Ihre Spezialität sei es, zwischen analog und digital hin- und her zu schalten, Trauerrednern, Musikern und anderen Redebeiträgen Raum zu geben, eine Trauerrednerin in die Trauerhalle zu übertragen oder einen musikalischen Beitrag von der Abschiednahme in der digitalen Feier auszustrahlen.

Gedacht ist die digitale Bestattung also als eine Mischung aus Präsenz- und Digitalveranstaltung. Da sich Zoom gerade zu Corona-Zeiten als eines der wichtigsten Medien digitaler Videokonferenzen etabliert hat, scheinen die Möglichkeiten für Trauernde mittlerweile auch in Deutschland zu wachsen, mit einem Live-Streaming auch von weit her Teil der Trauerfeier zu werden. Gedacht ist es – wie oben beschrieben – nicht als Einbahnstraße, sondern mit der Chance, dass sich wie bei Zoom üblich, auch die digital Zugeschalteten einbringen können.

Anbieter für diese technischen Möglichkeiten gibt es in Deutschland bereits. In Leichlingen gestaltet sich das Ganze nicht ganz so leicht, weil die technischen Möglichkeiten inklusive Wlan-Qualität auf den Friedhöfen und in den Trauerhallen noch deutlich verbessert werden muss. Zur Technik sind wir mit der Stadt bereits im Gespräch.